PARTNERS
Die Projektträger, Soundtrackcity and Tuned City, blicken auf eine lange Praxis in der Vermittlung des Themas Stadt und Klang und damit einhergehende entsprechend ausgezeichnete nationale und internationale Vernetzung zurück. Das vorgeschlagene Projekt ist bereits Resultat einer nachhaltigen Weiterentwicklung unserer Ideen. Berlin war als Ort wichtiger Initalbewegungen in Stadtplanung/Urbanismus und Klangkunst/Soundstudies 2008 Inspiration für das erste Tuned City Festival. Mit einer Stadtpraxis des „Handels“ fühlen wir uns verbunden und möchten gern einen Beitrag zu den vielfältigen Diskursen leisten. Das Projekt Sonic Placemaking hat für uns Pilot-Charakter. Wir beabsichtigen dieses in Form einer mehrjährigen Zusammenarbeit fortzusetzen, in der wir tragfähige Kriterien, Methoden und Tools für zukünftige Planungs- und Beteiligungsprozesse unter akustischen Gesichtspunkten entwickeln wollen.
Soundtrackcity
Soundtrackcity ist eine 2009 von Renate Zentschnig und Michiel Huijsman gegründete Künstlerinitiative. Die Organisation hat sich von einem kuratorischen Kollektiv, das Klangkunst im öffentlichen Raum produziert, zu einer partizipatorischen und künstlerischen Forschungsagentur entwickelt, die sich auf die sozialen, politischen und kulturellen Aspekte von klanglichen urbanen Umgebungen konzentriert. Zurzeit ist Soundtrackcity an drei Forschungsprojekten beteiligt, die jeweils in Zusammenarbeit mit verschiedenen Personengruppen in Amsterdam entwickelt werden: Sonic West, Crowdsourcing Mr. Visserplein und Urban Sound Lab.
AIR Berlin Alexanderplatz
ABA (AIR Berlin Alexanderplatz) ist eine von Künstler:innen geführte Initiative und ein Residenzprogramm, das 2009 von den Künstlern Susanne Kriemann und Aleksander Komarov gegründet wurde. ABA untersucht, wie sich die „künstlerische Forschung” zunehmend mit Wissensgebieten beschäftigt, die jenseits dessen liegen, was traditionell als „künstlerische Sphäre” betrachtet wird. Die Durchführung von Feldforschungen, das Durchforsten von Archiven, das Ziehen von Parallelen, das Testen von Hypothesen, das Erstellen von Fotodokumentationen und das Zusammenstellen neuer „Erkenntnisse" sind zu integralen Bestandteilen des zeitgenössischen Begriffs „künstlerische Forschung” geworden. Die Idee der künstlerischen Forschung selbst hat Theoretiker wie Paul Feyerabend (Against Method) und Bruno Latour (Laboratory Life: The Social Construction of Scientific Facts) dazu veranlasst, statische Vorstellungen von „Methode” und „Fakt” in Frage zu stellen und subjektiven, interdisziplinären und experimentellen Forschungsansätzen besondere Bedeutung zu verleihen. ABA ist ein Pioniernutzer von Haus der Statistik.
Tuned City
Tuned City untersucht das Verhältnis von Raum und Klang und präsentiert künstlerische Arbeiten und theoretische Positionen in Auseinandersetzung mit Wahrnehmung und Interaktion im urbanen Kontext. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Ansätze, die sich kritisch mit der gegebenen urbanen und architektonischen Situation und den resultierenden sozio-politischen Implikationen auseinandersetzen, für diese sensibilisieren, vorhandene Räume neu nutzen oder neue Räume denken und öffnen. Theorie und künstlerische Paxis werden in stark ortsspezifischen Formaten entwickelt und vermittelt.
Initiative Haus der Statistik
Nach über zehn Jahren Leerstand wird das Areal Haus der Statistik in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz in Berlin-Mitte von fünf Kooperationspartnern aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung kooperativ und gemeinwohlorientiert als langfristig bezahlbarer Ort zum Wohnen, Leben und Arbeiten entwickelt. Die 46.440 Quadratmeter Bestandsgebäude aus den 1970er Jahren werden seit 2019 saniert und in den kommenden Jahren um 65.000 Quadratmeter Neubau ergänzt. So entstehen in dem neuen Quartier bezahlbarer Wohnraum, ein neues Rathaus für den Bezirk Mitte, Flächen für die Berliner Verwaltung und Räume für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung.
Seit Sommer 2019 werden im Rahmen der sogenannten Pioniernutzung ausgewählte Erdgeschossbereiche der Bestandsgebäude an Akteur:innen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung, Soziales und Nachbarschaft vergeben. Diese Pioniernutzungen erproben während der Bau- und Planungsphase der nächsten Jahre prozesshaft und prototypisch, was sich später langfristig im Quartier etablieren soll.